Das Gruppeninterview ist eine Befragungstechnik in der Marktforschung, bei der im Gegensatz zu Einzelinterviews mehrere Personen gemeinsam befragt werden. Ein Moderator regt die Diskussion über ein bestimmtes Thema an und zeichnet es mit elektronischen Medien auf. Beim Gruppeninterview stehen alle Personen als Individuen im Vordergrund, jeder Teilnehmer soll sich individuell äußern. Ziel dieser Befragungstechnik ist es, Einzelmeinungen effektiv abzufragen.
Bei dieser Variante eines Tiefeninterviews nutzt der Moderator einen Gesprächsleitfaden und hält sich selbst bei der Steuerung des Gespräches bewusst im Hintergrund. Dennoch kommt es hierbei stark auf seinen Einfluss an, und inwieweit er es dennoch schafft, die Teilnehmer zum regen Gedankenaustausch zu stimulieren und sie auch dazu zu bringen, die Gedanken der anderen Gruppenteilnehmer aufzunehmen und zu diskutieren.
Im Gegensatz zum Einzelinterview, in dem man die Meinung des Teilnehmers möglichst außerhalb seines sozialen Umfelds, und somit frei von jeglichem Gruppendruck ermittelt, werden in der Gruppenbefragung auch immer die soziale Dynamik sowie die sozialen Beziehungen innerhalb der Gruppe sichtbar. Man kann oft dabei beobachten, dass sich bei den Probanden Meinungen und Einstellungen erst situativ im Gruppenkontext herausbilden. Dabei ist es nicht relevant, welches Thema in der Gruppenbefragung gerade erörtert wird.
Gegenüber Einzelbefragungen haben Gruppeninterviews mehrere Vorteile: Sie sind kostengünstig, bieten einen großen Datenreichtum, und die Gruppensituation stimuliert die Antworten und unterstützt bei der Erinnerung von Ereignissen.