Regenwetterstimmung in der Outdoor-Branche – Wie sich eine Nische neu definieren muss

2010 war ein gutes Jahr für die Outdoor-Branche – der harte Winter hatte den Hype auf den Höhepunkt getrieben und Mammut, Jack Wolfskin und Co. kräftige Umsätze beschert. Aber seit einiger Zeit sind die Wachstumsraten immer kleiner geworden, Umsätze brechen weg, einstige Marktführer wurden verdrängt. Diese Entwicklung hat zwei Ursachen – neue Anbieter und alte Produkte.

Outdoor im Umbruch

Jahrelang war die Outdoor-Branche enorm lukrativ. Zweistellige Wachstumsraten waren keine Seltenheit. Das hat sich in letzter Zeit geändert. “Der Markt ist okay, aber in der Vergangenheit waren wir andere Wachstumsraten gewohnt”, erklärte John Jansen, Präsident der European Outdoor Group, im Juni während der ‘Outdoor’, der jährlich stattfindenden Branchenmesse in Friedrichshafen. Tot ist das Geschäft natürlich nicht. 2015 haben die Europäer elf Milliarden Euro in ihre Outdoor-Aktivitäten investiert. Dennoch kriselt die einst florierende Branche. Nachdem sich der Markt zunächst ein bisschen beruhigt hatte, als in die Nische drängende Kaufhäuser und andere Anbieter sich wieder zurückzogen, ist jetzt erneut Bewegung entstanden: Neue, kleine Marken verdrängen die etablierten Platzhirsche wie The North Face, Mammut und Jack Wolfskin.

Fehlende Innovationen

Grade die neuen Anbieter bringen frischen Wind in eine produkttechnisch recht festgefahrene Branche: “Es passiert derzeit eine Menge am Markt. Althergebrachtes wird überdacht, Neues ausprobiert. Es gibt unglaublich viel Ware von einer Vielzahl von Marken, von denen sehr viele austauschbar sind,” erklärt Tim Wahnel, Prokurist bei der Einkaufsgemeinschaft ‘Outdoor-Profis’. Auch der bekannte Extrem-Kletterer und Outdoor-Modeentwickler Stefan Glowacz bestätigt diesen Trend: “Es hat sich in den vergangenen Jahren nicht mehr viel verändert. Es gibt zu wenige innovative Unternehmen. Und wenn jemand ein neues Produkt erfindet, springen die Großen gleich auf.” Auch die brandneuen Produkte, die im Sommer auf der ‘OutDoor’ gezeigt wurden, unterscheiden sich praktisch nicht voneinander. Grade diese Austauschbarkeit führt zu ausgeprägtem kompetitiven Verhalten der Anbieter und einige Produzenten entfernen sich teilweise recht weit von ihrem Kerngeschäft, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
In der Schweiz, wo der dort ansässige Bergsportausstatter Mammut zuletzt sechs Prozent Umsatzeinbußen hinnehmen musste und sich nur mit Mühe in die schwarzen Zahlen hatte retten können, versucht derzeit der norwegische Anbieter Amundsen mit gediegenen Retro-Designs im hochpreisigen Segment Fuß zu fassen und hat damit bisher Erfolg. Outdoor-Kleidung wird – nicht nur in der Schweiz – somit auch zum Ausdruck eines Lifestyles. Solche nicht offensichtlichen Kundenwünsche frühzeitiger zu erkennen, würde der Outdoor-Branche helfen.

Kundenwünsche zu erkennen und auf sie einzugehen, ist elementar, nicht nur für die Outdoor-Branche. concertare analysiert seit fast 20 Jahren die Beziehungen zwischen Unternehmen und Kunden. Durch Datenerhebung direkt vor Ort kann für jedes Unternehmen individuell ermittelt werden, wo Optimierungspotenzial vorhanden ist – und wie es ausgenutzt werden kann.

http://www.ispo.com/maerkte/id_78811720/outdoor-experte-warnt-umdenken-dringend-erforderlich-.html

http://www.blick.ch/news/wirtschaft/neue-outdoor-marke-norweger-greifen-mammut-an-id4301801.html

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/wirtschaft/Mehr-Marken-aber-weniger-Vielfalt;art1222888,3925404

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