Hotel-Trends – Aufbruchsstimmung in der Hotellerie

 

Die aktuellen Zahlen der DEHOGA stimmen optimistisch: Laut einer umfassenden Befragung in 5.600 gastgewerblichen Betrieben lagen die Umsätze im August 2021 nur noch 5,7 Prozent unter den Augustwerten des Vorkrisenjahres 2019. „Vor allem die Rückmeldungen der Betriebe, die vorwiegend touristische Umsätze generieren, machen Mut“, so DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. Zwar bangten immer noch 32,9 Prozent der Unternehmer um ihre Existenz, damit habe sich die Zahl dieser Betriebe jedoch fast halbiert. Hotels und Pensionen, die den neuen Trends aufgeschlossen gegenüberstehen, haben sicher die größten Chancen, auf die Gewinnerseite zu wechseln.

Stadthotellerie am Boden, Ferienhotellerie im Aufwind

Ende 2020 wurden mehrere Branchenexperten um ihre Einschätzung für das kommende Jahr gebeten. Das Ergebnis zeigt eine große Unsicherheit in der Hotellerie- und Tourismusbranche. Zusammenfassend ergab sich folgendes Bild:

  • Der Städtetourismus erreicht erst 2024 wieder das Niveau der Jahre 2018/2019.
  • Durch den Ausfall von Fernreisen profitiert die innereuropäische Ferienhotellerie. Fernreisen finden in der gewohnten Art wieder frühestens 2022 statt.
  • Der Geschäftstourismus verzeichnet ein dauerhaftes Minus von 25–30 Prozent.
  • Der MICE Bereich erholt sich ab dem 2. oder 3. Quartal 2021 leicht, wenn 30–40 Prozent der Messen und Kongresse wieder stattfinden. Digitale und hybride Messeformate werden jedoch auf Dauer ein fester Bestandteil bleiben.

Aufbruchsstimmung durch 9 Trends

Beim Salzburg Summit Talk am 13. Januar 2021 präsentierte Otto Lindner, Vorstand der Lindner Hotels und Vorsitzender des Hotelverbands Deutschland (IHA), neun Trends für die Hotellerie, an denen keiner vorbeikommen wird:

[1] Das Unsichtbare sichtbar machen: Nicht noch mehr putzen ist die Divise, sondern sagen, zeigen und erklären, wie hygienisch und sauber der Aufenthalt im Hotel ist. Legen Hoteliers die Gesundheits- und Hygienemaßnahmen offen, fühlen sich die Gäste sicher.

[2] Umweltschutz und Nachhaltigkeit als Credo: Heute genügt der Mehrmals-verwenden-Sticker im Bad nicht mehr. Green Traveller wünschen grüne Zertifizierungen, nachhaltiges und umweltverträgliches Handeln, Elektromobilität, Solarenergie, CO2-Vermeidung, … Gelingt es, die Green Option, das Abbestellen der Zimmerreinigung, schmackhaft zu machen, hat der Umweltschutz gleich zwei gute Seiten.

[3] Dem Gast ein individuelles Erlebnis verschaffen: In-Room-Tablet und Hotel-App sind ein guter erster Schritt. Digitale Helfer unterstützen bei der Personalisierung der Daten, die Gäste gerne für weitere Aufenthalte hinterlegen.

[4] Remote Work und Homeoffice auch für Hotelpersonal: Das Aufbrechen eingefahrener Arbeitsweisen wird die Globalisierung weiter antreiben. Immer mehr Fachkräfte kommen aus dem Ausland, immer mehr Gäste geben sich einer steigenden Reiselust hin.

[5] Bei der Raumnutzung kreativ denken: Bereits 2020 zeigte sich der Erfindungsreichtum der Hoteliers. So wurden Bereiche zu Coworking Spaces umgebaut und als Notkrankenhaus oder Notunterkunft vermietet. Serviced Apartments, Boardinghouses und Co-Living Spaces heißen die alternativen Unterkunftsarten der Zukunft.

[6] Kontaktlose Prozesse bevorzugt: Die Digitalisierung der Hotellerie schreitet voran. Die Gäste haben sich an die digitale Check-In-Lösung, die Bestellung des Zimmerservice auf Knopfdruck und komfortable Hotel-Apps gewöhnt und werden dies auch nach der COVID-19-Krise wünschen.

[7] Regionale und nationale Erlebnisse sind gefragt: Durch die beschränkten Reisemöglichkeiten und die fehlende Planbarkeit haben sich die Reisewunschziele verschoben. Warum in die Ferne schweifen, wenn die Sicherheit liegt so nah?

[8] Dank Netzwerk geänderte Gastbedürfnisse erfüllen: Von Kooperationen mit regionalen Landwirten oder lokalen Ausflugszielen bis zur Zusammenarbeit mit Technologieanbietern – Hoteliers von morgen kreieren lokale Erlebnisse und erzeugen gleichzeitig Synergieeffekte. Collaboration ist das Zauberwort für den Erfolg 2021.

[9] Digitales Wissen als Währung des Jahres 2021 erkennen: Digital-Know-How ist im Gastgewerbe der Zukunft unverzichtbar, um die Mitarbeiter zu entlasten und die Gäste zu begeistern. Und eines gilt als sicher: Nur Hotels mit einer digitalen Guest Journey werden es schaffen, weiterhin am Markt zu bestehen.

Einschätzung

Regelmäßig durchgeführte concertare Studien ermitteln die Erwartungen und die Zufriedenheit der Gäste in Übernachtungsbetrieben. In Corona-Zeiten hat sich vieles verändert. Einiges wird wieder verschwinden, anderes bleiben. Gäste schätzen vor allem neue Kundenerlebnisse und Ideen zur Steigerung der Sicherheit. Je nach Betrieb ergeben sich jedoch durchaus Unterschiede. concertare kann messen, wie Hotelgäste die Neuerungen erleben und wie zufrieden sie damit sind. Aus den Ergebnissen lassen sich konkrete Handlungsvorschläge ableiten und damit die Kundenbeziehungen dauerhaft und profitabel gestalten.

 

Quellen:

Ergebnisse der aktuellen DEHOGA-Umfrage: In vielen gastgewerblichen Betrieben wächst die Zuversicht. DEHOGA Bundesverband, Pressemitteilung vom 6. September 2021

Kristina Presser: Ausblick 2021: Wie entwickeln sich Hotellerie- und Tourismusmarkt?. Hogapage Nachrichten, 22.12.2020

mrp hotels: Wohin es geht oder auch nicht im Sommertourismus 2021. ftd.de – finanzen, trends, diskussionen. 02.08.2021

Jana Neugebauer: Diese 9 Trends erwarten die Hotellerie 2021. Gastmesse.at, 15.02.2021

 

 

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