Unterschiedliche Nachhaltigkeitsstrategien im Handel

Unterschiedliche Nachhaltigkeitsstrategien im Handel
Wie sehr Nachhaltigkeit im Trend liegt, zeigt unter anderem die Anzahl der Google-Suchergebnisse. Der Begriff bringt es da im November 2022 auf sage und schreibe 363 Millionen Einträge. Andere Schlagwörter wie etwa Ukraine Krieg, Klimawandel und Fußball WM liegen im gleichen Zeitraum mit 133, 95 beziehungsweise 81 Millionen Ergebnissen abgeschlagen dahinter.
Dabei ist der Begriff Nachhaltigkeit noch relativ jung. Erst 1992 wurde die nachhaltige Entwicklung auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro als globales Leitprinzip international festgeschrieben. Doch was genau ist damit gemeint?
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bietet folgende Definition an: „Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei ist es wichtig, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten.“
Tatsächlich ergeben sich aus diesem Anspruch für einzelne Personen, Unternehmen, Organisationen und Institutionen ganz unterschiedliche Konsequenzen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum es so viele Suchergebnisse bei Google zur Nachhaltigkeit gibt.
Die Notwendigkeit der unterschiedlichen Strategien für mehr Nachhaltigkeit zeigt sich exemplarisch im Handel. So setzen zum Beispiel der Möbelriese IKEA oder der Qutdoor-Ausrüster Globetrotter auf das Prinzip der Kreislaufwirtschaft mit dem Grundsatz „rethink, reduce, reuse and recycle“.
Beide Unternehmen bieten zum Beispiel gebrauchte Ware an oder recyceln alte Kleidung beziehungsweise Möbel. Aus rund 15 bis 20 Kleidungsstücken werden bei Globetrotter elf neue, darunter ein komplettes Damen- und ein Herren-Outfit sowie zwei weitere Jacken und Taschen. Auch bei IKEA wird Recycling groß geschrieben und der Anteil der zirkulären Materialen an Neuware beträgt inzwischen 60 Prozent.
Andere Händler wie Otto oder Zalando versehen einzelne Kleidungsstücke mit dem Label nachhaltig, weil sie aus Biobaumwolle sind oder umweltfreundlich produziert wurden. Doch Verbraucherschützer beobachten das Geschehen genau und im Oktober 2022 hat Zalando von einer norwegischen Behörde einen Greenwashing-Award erhalten. Grund für den Negativpreis war ein falsch programmierter Filter auf der Website von Zalando, der umso mehr Waren listete je mehr Nachhaltigkeitskriterien die Nutzer angeklickt haben.
Andere Strategien für mehr Nachhaltigkeit im Sinne von „wirtschaftlich effizient, sozial gerecht und ökologisch tragfähig“ müssen Lebensmitteleinzelhändler entwickeln.
So bedeutet „ökologisch tragfähig“ nicht mehr automatisch Bioqualität, da der Co2-Abdruck von regionalem Obst und Gemüse geringer sein kann und vegane Wurst-, Fleisch- und Milchprodukte sind nachhaltiger als tierische Erzeugnisse. Wenn es doch Fleisch sein muss, so rückt zunehmend die Haltungsform der Tiere in das Zentrum der Kommunikation, sogar bei den Discountern.
„Sozial gerecht“ ist ein recht breites Handlungsfeld. Viele Händler setzen auf Fair Trade, gerechte Entlohnung ihrer Mitarbeiter und soziale Projekte in den Anbaugebieten der Lebensmittel.
Eigenmarken sind ein zentraler Faktor um als Lebensmitteleinzelhändler „wirtschaftlich effizient“ handeln zu können. Sie helfen die hohen Kosten nachhaltiger Produktion zu senken und auch Premiumprodukte für mehr Verbraucher erschwinglich zu machen. Neben weiteren Faktoren spielt auch die Marktforschung eine wichtige Rolle, um Entwicklungskosten einzusparen. Die Marktforschung kann dem Einzelhandel dabei helfen Präferenzen zu antizipieren und Innovationen zu testen.
concertare hat sich seit vielen Jahren auf das Thema Kundenbeziehungsmanagement spezialisiert und unterstützt Unternehmen, Kunden zu gewinnen und zu binden. Das Leistungsportfolio umfasst die Analyse, die Gestaltung von Verbesserungsmaßnahmen und die Betreuung in der Umsetzung. In der Analyse wird mit allen gängigen quantitativen und qualitativen Methoden gearbeitet, insbesondere jedoch mit Testkäufen. Ziel ist immer die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen zur Verbesserung der Qualität im Kundenkontakt und dem Aufbau dauerhafter und werthaltiger Kundenbeziehungen. Die Testkäufe werden mit einer eigens hierfür entwickelten Systematik durchgeführt, mit der auch große Testprojekte mit höchsten Qualitätsansprüchen effizient abgewickelt werden können.
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Quellen:
Handelsblatt Journal, Sonderveröffentlichung „The future of retaile“, Oktober 2022
https://www.bmz.de/de/service/lexikon/nachhaltigkeit-nachhaltige-entwicklung-14700