Fahrassistenten – Was sie jetzt können und bald können werden

Schon seit den 70er Jahren gab es – damals noch utopisch anmutende – Pläne, selbstfahrende Autos durch Antennen, die mittels der Leitplanken ihren Standort und die Position auf der Autobahn lokalisieren sollen, zu leiten. Die Vision vom selbstfahrenden Auto, dessen ‘Fahrer’ im Cockpit schlafen könnte, hat sich lange Zeit nicht bewegt, wenngleich Fahrassistenzsysteme wie ESP, ABS und Tempomat sich schon vor vielen Jahren entwickelten und etablierten.

Die ersten Formen des Tempomats hatte in Europa Mercedes ab 1962 eingebaut; Chrysler hatte sogar schon 1958 erste Schritte in diese Richtung unternommen. Jedoch, der Name verrät es, assistieren Fahrassistenzsysteme dem Fahrer lediglich. Inzwischen können Autos allein einparken, die Spur halten und bei Gefahr bremsen. Der Traum vom tatsächlichen autonomen Fahren ist jedoch – zumindest auf der Straße – bisher noch weit entfernt von der Realität, obwohl die meisten Hersteller in dieser Hinsicht große Pläne haben. Einer der größten Vordenker auf diesem Weg ist vermutlich Tesla, dessen Beta-Version des “Autopilot” seit 2015 in die Software eingespeist wurde. Aber das Start-up musste im Frühjahr einen herben Rückschlag einstecken – und entfachte dabei ungewollt erneut die Debatte um die Frage, ob Computer wirklich besser sind als Menschen.

Sicherheit hat oberste Priorität bei Autofahrern und -herstellern

Die Sicherheit ist laut einer Befragung des ADAC noch immer das oberste Kriterium bei deutschen Autofahrern. Schon nach wenigen Sekunden erinnert z.B. das System von Mercedes’ Fahrassistenzsystem “Intelligent Drive” den Fahrer daran, die Hände wieder ans Lenkrad zu legen. Auch Nissans “ProPilot” bemerkt, wie Teslas Assistent, via Drehmomentsensor, ob der Fahrer die Hände am Lenkrad hat. Ist das nicht der Fall, leuchtet zuerst eine Warnung am Armaturenbrett auf, bevor das Auto den Fahrer in energischem Tonfall auffordert, die Hände wieder ans Lenkrad zu legen. Das System wurde in diesem Jahr mit dem neuen Van Serena eingeführt und soll bis 2020 in Japan den größten Teil des Stadtverkehrs selbstständig absolvieren können. Auch bei Audi macht man derzeit Fortschritte: “Jack” nannten die Entwickler einen Prototypen, der auf der Autobahn selbstständig lenkt, überholt und bremst. Möchten andere Autos auf die Autobahn einfädeln, entscheidet der Wagen selbstständig, ob Bremsen oder Beschleunigen die Situation harmonischer löst. Schon im Herbst 2014 hatte ein fahrerloser Audi RS 7 Sportback auf dem Motodrom in Hockenheim mit bis zu 180 Stundenkilometern seine Runden gedreht. Und dann ist da noch BMW – die Bayern wollen schon in fünf Jahren ein selbstfahrendes Serienmodell auf die Straßen schicken. Das sind große Ziele und, abgesehen davon, ob die Technik ausgereift sein wird, bleibt auch die Frage, ob die Gesetzgebung dabei mitspielt.

Trotz aller technischen Fortschritte steckt autonomes Fahrens bisher jedoch noch in den Kinderschuhen. In der deutschen Automobilindustrie wurde ein Fünf-Sterne-System eingeführt: Die Skala reicht vom Fahrzeug, das jederzeit vom Fahrer geführt werden muss (Stufe 1) bis hin zum vollständig autonomen Fahren, das ein Eingreifen des Fahrers komplett überflüssig macht (Stufe 5); aktueller Entwicklungsstand ist Stufe 2.

Autonomes Fahren wird Nutzfahrzeuge revolutionieren

Interessant ist die Technik jedoch eigentlich nicht in erster Linie für Privatleute, die entspannt durch den Berufsverkehr gefahren werden wollen, sondern für Speditionen und Nutzfahrzeughersteller. Die Grundidee des autonomen Fahrens kommt sogar aus dieser Ecke – die Überlegung war anfangs, ob man Stadtbusse mit ihren festen Takten und Routen nicht so programmieren könnte, dass der Fahrer überflüssig wird. Diese Idee ist schon Jahrzehnte alt, aber erst diesen Sommer wurde sie umgesetzt, in Sitten in der Schweiz, wo seit Juni zwei autonom fahrende Elektrobusse Passagiere befördern – wenn auch nur mit 20 Stundenkilometern auf einer sehr kurzen Rundstrecke. Bis Herbst 2017 läuft das Pilotprojekt noch, bisher gab es jedoch keine Zwischenfälle. Ein ähnliches Projekt läuft seit Mitte Oktober in Salzburg.

Aber nicht nur der Stadtverkehr könnte von selbstfahrenden Fahrzeugen profitieren: Bei Daimler arbeitet man derzeit an einem Projekt, das sich auf Nutzfahrzeuge im Fernverkehr konzentriert: Autonom fahrende LKWs sollen in nicht allzu ferner Zukunft in langen Kolonnen über die Autobahn rollen.

Wer an den Straßenverkehr der Zukunft denkt, das ist klar, muss autonomes Fahren mitdenken. Die Hersteller arbeiten mit Hochdruck an dieser neuen Nische, die schon bald keine mehr sein wird. Erst muss die Technik einwandfrei funktionieren, bevor Gesetzgebung und – nicht zuletzt – auch die Käufer darauf anspringen, aber in einigen Jahren wird die Möglichkeit, sich mit dem eigenen Auto durch den Stadtverkehr chauffieren zu lassen, im Showroom ein Verkaufsargument sein, das alle anderen schlägt. Den Geist der Zeit zu erkennen und die Kundenbedürfnisse und Kundenwünsche zu verstehen, ist wesentlicher Bestandteil jedes Unternehmenskonzeptes, nicht nur in der Automobilindustrie. concertare hilft seit fast 20 Jahren Unternehmen dabei, ihre Beziehung zu den Kunden zu perfektionieren. Vor Ort werden dafür individuell Daten erhoben, die von einem Expertenteam ausgewertet werden. So wird analysiert, wo Optimierungspotenzial besteht und ein Konzept entworfen, das die Kundenbeziehung auf die höchste Stufe hebt.

 

Quellen:

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/tesla-die-wichtigsten-fakten-zum-toedlichen-unfall-in-den-usa-a-1100803.html

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tesla-das-vertrauen-in-das-autonome-fahren-ist-durch-den-tesla-unfall-dahin-1.3058621

https://futurezone.at/science/selbstfahrender-bus-in-der-schweiz-bereits-im-einsatz/206.537.075

 

 

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